Positionierung. Ein Wort, das in Workshops und Strategiegesprächen oft fällt, aber selten wirklich verstanden wird. Warum? Weil viele glauben, dass es reicht, eine Website und ein paar schicke Slogans zu haben.
Doch die Wahrheit ist: Ohne eine klare, prägnante Positionierung bleibst du für deine Kund:innen unsichtbar – egal, ob du SaaS-Software anbietest, Unternehmen berätst oder als Coach arbeitest. In diesem Artikel schauen wir uns die fünf häufigsten Fehler an, die dabei gemacht werden, und zeigen dir, wie du sie vermeidest. Mit echten Beispielen aus der Praxis.
Warum das ein Problem ist:
Das klingt erstmal nach einem guten Angebot, oder? Aber hier liegt genau der Haken: Wer sich zu breit positioniert, wird für niemanden relevant. Ein klares Profil ist wie ein Magnet – es zieht genau die Menschen an, die du erreichen willst.
Praxisbeispiel SaaS:
Ein SaaS-Unternehmen bewirbt sich mit: „Unsere Software funktioniert in jeder Branche.“ Klingt universal, aber das Ergebnis? Niemand fühlt sich wirklich angesprochen. Ein Wettbewerber fokussiert sich auf Architekturbüros, adressiert direkt deren Probleme mit Zeitmanagement und bietet Workflows speziell für Bauprojekte an. Und siehe da: Die Zielgruppe fühlt sich abgeholt.
Wie du es besser machst:
Frag dich: Mit wem willst du arbeiten – und mit wem nicht? Fokussiere dich auf eine Nische, die zu dir passt. Ja, das fühlt sich erstmal einengend an, aber in der Praxis macht es dein Angebot umso stärker.
Warum das ein Problem ist:
„Innovativ“, „kundenorientiert“, „maßgeschneidert“ – wenn deine Botschaften so klingen, als hätte sie ein KI-Baukasten generiert, hast du ein Problem. Austauschbare Phrasen helfen dir nicht, aus der Masse herauszustechen.
Praxisbeispiel Berater:innen:
Ein Digitalisierungsberater schreibt: „Wir machen Ihr Unternehmen fit für die Zukunft.“ Nett, aber irgendwie leer. Eine Kollegin geht einen anderen Weg: „In drei Monaten optimieren wir Ihre Prozesse so, dass Sie 30 % mehr Zeit für Ihre Kernaufgaben haben.“ Präzise, messbar, klar – und sofort einprägsam.
Wie du es besser machst:
Sei greifbar. Was unterscheidet dich wirklich? Statt Floskeln zu verwenden, sprich konkret über deine Methoden oder die Ergebnisse, die Kund:innen erwarten können. Zeig, was dich einzigartig macht.
Warum das ein Problem ist:
Viele Coaches nutzen fluffige Aussagen wie „Ich begleite dich auf deinem Weg zu deinem besten Ich.“ Schön und gut, aber was bleibt davon hängen? Genau: nicht viel. Ohne ein klares Ergebnis, das du deinen Kund:innen versprichst, bleibt deine Botschaft unsichtbar.
Praxisbeispiel Life- oder Businesscoach:
Ein Life-Coach bewirbt sich mit: „Ich unterstütze dich dabei, dein volles Potenzial zu entfalten.“ Klar, das klingt inspirierend, aber was bedeutet das konkret? Eine Konkurrentin macht es anders: „In sechs Wochen findest du heraus, was dich wirklich antreibt, und entwickelst einen Plan, wie du beruflich endlich loslegst – ohne Angst vor dem nächsten Schritt.“ Da weiß man sofort: Hier geht es nicht nur um Motivation, sondern um Ergebnisse.
Wie du es besser machst:
Frag dich: Was verändert sich für deine Kund:innen, nachdem sie mit dir gearbeitet haben? Reduzieren sie Stress? Wagen sie den Neustart? Erreichen sie ihr Umsatzziel? Sei konkret – nicht, weil du Menschen mit Zahlen erschlagen willst, sondern weil Klarheit Vertrauen schafft.
Warum das ein Problem ist:
Fachjargon oder überkomplexe Beschreibungen schrecken ab. Wenn Kund:innen nicht innerhalb von Sekunden verstehen, was du anbietest, sind sie weg.
Praxisbeispiel SaaS:
Ein SaaS-Anbieter für CRM-Lösungen beschreibt sein Produkt mit „End-to-End-Customer-Experience-Management-Plattform mit omnichannel-orientierter Integration“. Klingt beeindruckend, aber was soll das sein? Konkurrenzprodukte wie Pipedrive setzen dagegen auf einfache, verständliche Sprache: „CRM-Software, die dein Vertriebsteam lieben wird.“
Wie du es besser machst:
Sprich die Sprache deiner Kund:innen. Verwende klare Worte, die den Nutzen erklären. Teste deine Botschaften bei Menschen, die nicht aus deiner Branche kommen.
Warum das ein Problem ist:
Im B2B-Bereich wird oft übersehen, dass am Ende des Tages Menschen Entscheidungen treffen – und die lassen sich von Emotionen leiten. Wer keine Verbindung herstellt, bleibt blass.
Praxisbeispiel Berater:innen:
Ein Beratungsunternehmen stellt auf seiner Website Zahlen, Daten, Fakten in den Vordergrund. Ein Mitbewerber hingegen erzählt die Geschichte einer Kundin, die dank der Beratung von einer Überlastung hin zu einem stressfreien, profitablen Geschäft gefunden hat. Das bleibt im Kopf.
Wie du es besser machst:
Erzähle Geschichten. Zeige, wie dein Produkt oder Service das Leben deiner Kund:innen verändert hat. Arbeite mit Bildern und Emotionen, die die Kernwerte deiner Marke widerspiegeln.
Am Ende geht es bei der Positionierung nicht nur um schicke Worte oder smarte Slogans. Es geht darum, dass dein Angebot Menschen erreicht – klar, präzise und authentisch.
Wenn du deine Zielgruppe wirklich verstehst, mutig eine Nische besetzt und auf komplizierte Floskeln verzichtest, bist du schon vielen einen Schritt voraus.
Mach dich also sichtbar, sprich die Sprache deiner Kund:innen und zeig, warum genau du die Lösung für ihre Probleme bist. Die Konkurrenz mag laut sein – aber du punktest, indem du relevant bist.